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Einfach Online-Karten mit uMap erstellen

· 3 Minuten Lesezeit
Fedora

Geodaten und Karten können ein mächtiges Werkzeug im Kampf für eine bessere Welt sein. Allerdings benötigen professionelle Geographische Informationssysteme (GIS), wie QGIS oder ArcGIS, auch bedeutenden Aufwand, ihre Nutzung und die verwendeten Dateiformate zu erlernen und zu verstehen. Durch viele, im Internet zu findende kostenlose Tutorials und Dokumentationen, ist ein Einstieg aber machbar. Es besteht aber das Problem, dass es für die Breitstellung erstellter Karten weitere Infrastruktur, Software und Kenntnisse benötigt. Insbesondere, wenn es sich bei diesen Karten um (interaktive) Web-Karten handeln soll. Mit uMap existiert ein einfaches Tool, um Online-Karten mit OpenStreetMap-Hintergründen zu erstellen und in eine Webseite zu integrieren (alternativ lässt sich auch ein Link zur Karte teilen). Außerdem handelt es sich bei uMap um freie und open-source Software.

uMap

Laut OpenStreetMap-Wiki erlaubt es uMap, Karten in einer Minute zu erstellen. Dafür stehen mehrere Instanzen zur Auswahl, die die erstellten Karten auch dauerhaft auf der gewählten Instanz speichern. Dadurch entfällt bereits die Notwendigkeit, eigene Infrastruktur für das Hosting von Karten zu unterhalten. Mittels iframe kann mensch die Karte einfach in die eigene Webseite einbinden. Es benötigt aber nicht einmal eine eigene Webseite, denn nach dem Speichern einer Karte lässt sich auch ein Link zur Karte teilen. Für die Arbeit mit uMap empfiehlt sich ein OpenStreetMap-Account, damit mensch Karten speichern und später weiter bearbeiten kann. Gleichzeitig ermöglicht ein OpenStreetMap-Account auch das Bearbeiten von OpenStreetMap, womit sich gesammelte Daten der Community zur Weiterverwendung zur Verfügung stellen lassen. Bearbeitungen von OpenStreetMap fließen damit auch direkt in die Basiskarten ein, die in uMap als Hintergrund zur Verfügung stehen. Der Prozess der Kartenerstellung geht einfach von der Hand: Hintergrundkarte auswählen und dann auf dieser Punkte, Linien und Flächen einzeichnen. Diese lassen sich dann mit Informationen ausstatten, stylisieren und verschiedenen Kartenebenen zuordnen. Eine Anleitung zur Nutzung von uMap findet sich im OpenStreetMap-Wiki. uMap überzeugt damit als einfacher Einstieg, um einfache Karten zu erstellen und zu teilen, ohne große Expertise oder Infrastruktur zu benötigen.

uMap im Zusammenspiel mit QGIS

uMap stößt dann an seine Grenzen, sobald mensch "mehr" machen möchte, als Marker auf einer Karte zu verteilen. Für räumliche Berechnungen, Georeferenzierung von Karten und Plänen oder Analysen von Geodaten braucht es ein Geographisches Informationssystem (GIS). Das am meisten verbreitete open-source GIS ist wohl QGIS. Um den Umgang mit QGIS zu lernen, ist der beste Ausgangspunkt dessen Dokumentation. Zusätzlich stellen viele weitere Webseiten und YouTube-Kanäle Tutorials bereit und StackExchange hat einen eigenen Bereich für Fragen rund um GIS. Mit uMap lassen sich dann die Geodaten, die mensch in QGIS erstellt hat, auf einer Web-Karte darstellen. Denn uMap bietet den Import von GIS-lesbaren Daten an. Diese müssen dafür in bestimmten Vektor-Dateiformaten (u.a. geojson, gpx) vorliegen. Außerdem bietet uMap nur eingeschränkte Möglichkeiten, die importierten Daten zu stylisieren. Dennoch ermöglicht uMap damit einen einfachen Einstieg, in QGIS erstellte Daten als Web-Karte darzustellen, ohne eine eigene Infrastruktur aufzubauen. Für komplexere Onlinekartenprojekte benötigt es aber dennoch eine komplexere Infrastruktur aus WMS/WMTS/WFS und WebGIS.